Schlucktherapie

Unter Schluckstörungen (Dysphagie) versteht man eine Störungen des Schluckvorgangs zwischen Mund und Magen. Das Verschlucken (Aspiration oder Penetration) oder Steckenbleiben kann beim eigenen Speichel, bei Flüssigkeiten und beim Essen auftreten. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

  • eine neurologischen Erkrankung
  • nach einem Unfall, SHT
  • funktionell bedingt bei CMD, Muskelfunktionsstörungen des Kehlkopfes
  • durch Tumorerkrankungen 
  • psychosomatisch bedingt (auch Phagophobie)
  • bei Kindern entwicklungs- oder verhaltensbedingt

Bei der Diagnostik von Schluckstörungen geht es darum herauszufinden:

  • Warum und wo das Verschlucken oder Steckenbleiben auf dem Weg vom Mund in den Magen passiert. 
  • Welche Muskeln beim Schluckvorgang gestört sind (vom Kehlkopf, Zungenbein, Zunge, Gaumensegel, Lippen, Kiefer u.a.)
  • Ob das Schlucken von Nahrung oder Flüssigkeiten sicher funktioniert und nichts in die Lunge gelangt
  • Ob das Husten als Schutzreaktion ausreichend vorhanden ist
  • Ob Konsistenzen verändert werden müssen z.B. nur breiig, andicken, nichts krümeliges 
  • Ob das Essverhalten und die Haltung beim Essen und Trinken angepasst werden müssen
  • Bei Kindern, wird differenziert zwischen verhaltensbedingten Störungen des Kindes oder Umfeldes, die zum Verweigern von Nahrung führen oder ob eine entwicklungsbedingte oder neurologische  Schluckstörung vorliegt. 

 

Bei der Therapie von Schluckstörungen geht es darum:

  • Das Muskelzusammenspiel beim Schlucken wieder herzustellen (mit manuellen Techniken und Eigenübungen auch für Zuhause)
  • Lähmungen und Operationsfolgen (auch Narbenbehandlung) zu mobilisieren
  • Kompensationstechniken zu erlernen, um sich nicht mehr zu Verschlucken und das Steckenbleiben zu verhindern
  • Die Eigenwahrnehmung für das eigene Schlucken zu verbessern, den Schluckvorgang als motorische (Wunder-)Leistung zu erfahren und Ängste abzubauen 
  • Die Schutz- und Schluckreaktion zu aktivieren (Husten, Räuspern, Schluckrefelx)
  • Stimulation im Gesicht und Mund anzubieten, um Hypersensibilität (vorverlagerter Würgereiz) oder Hyposensibilität (reduzierte Empfindungen) abzubauen. 
  • Eltern dabei zu beraten, eine positive, angstfreie Essenssituation zu schaffen.
  • Lust auf Essen zu vermitteln, Kinder die Vielfalt von Nahrung ausprobieren lassen 

Methoden: Manuellen N.A.P. Ansatz, FST (Funktionelle Schlucktherapie), F.O.T.T. Therapie nach Bobath, MFT Furthenbach